Sichtbarkeit, Sprache, Identität – zentrale Themen für die SKGD
Mitte Mai fand in Lubowitz die Jahresversammlung der Delegierten der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen in der Woiwodschaft Schlesien (SKGD) statt. An diesem geschichtsträchtigen Ort kamen Vertreter der Organisation zusammen, um die wichtigsten Herausforderungen der deutschen Minderheit in der Region zu besprechen.

Foto: DFK Schlesien
Von rechts: Henryk Siedlaczek, Łukasz Jastrzembski, Ryszard Galla, Agnieszka Dłociok, Martin Lippa, Anita Pendziałek.
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Zweisprachige Ortsschilder und Deutschunterricht im Fokus
Während der Sitzung wurden zentrale Themen behandelt, darunter die Aufstellung zweisprachiger Ortsschilder in den Gemeinden Groß Peterwitz und Rudnik sowie der Deutschunterricht als Minderheitensprache. Der Vorstand der Organisation wurde entlastet – ein Ausdruck des Vertrauens der Delegierten in seine bisherige Arbeit.
Politiker sichern Unterstützung zu
Auch eingeladene Gäste ergriffen das Wort: Senator Henryk Siedlaczek, Abgeordneter Ryszard Galla – Beauftragter des Sejmmarschalls für nationale und ethnische Minderheiten – sowie der Vorsitzende der Schlesischen Kommunalpolitiker, Łukasz Jastrzembski.

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Galla: Es geht um Sichtbarkeit und Identität
Abgeordneter Galla betonte die Bedeutung der Sichtbarkeit der deutschen Minderheit im öffentlichen Raum durch zweisprachige Ortsschilder. – Groß Peterwitz ist bereits im Verzeichnis der Gemeinden, in denen Ortsnamen in Minderheitensprache verwendet werden können, eingetragen, aber es muss weiter gehandelt werden. Ich appelliere an Sie, Einfluss auf die Gemeindeverwaltung zu nehmen, damit die Kostenvoranschläge für die Ortsschilder aktualisiert werden. Die Mittel für die Gemeinde Rudnik sind bereits gesichert – es wäre eine Sünde, diese nicht zu nutzen. Er hob auch den touristischen und symbolischen Wert der zweisprachigen Beschilderung hervor.
Łukasz Jastrzembski: „Zeigt, was ihr macht, dokumentiert eure Aktivitäten, veröffentlicht sie in den sozialen Medien. Wir müssen sichtbar sein!”
Perspektiven für den Deutschunterricht
Galla fügte hinzu, dass sich die Gemeinsame Kommission der Regierung und der Minderheiten weiterhin für die vollständige Umsetzung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen einsetzt. – Voraussichtlich wird bald eine Verordnung unterzeichnet, die den Unterricht der deutschen Sprache als Muttersprache in den Klassen 7 bis 8 ermöglichen wird – betonte er.

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Appell zur Öffentlichkeitsarbeit
Łukasz Jastrzembski wiederum würdigte die Arbeit des Vorsitzenden der schlesischen SKGD, Martin Lippa. – Gute Arbeit seines Teams. In der Woiwodschaft Schlesien ist es schwieriger – der Anteil der Minderheit ist hier geringer, dennoch arbeitet die Organisation sehr effektiv. Zudem appellierte er an die lokalen Gruppen, medienwirksamer aufzutreten und sich stärker in der Öffentlichkeit zu präsentieren: – Zeigt, was ihr macht, dokumentiert eure Aktivitäten, veröffentlicht sie in den sozialen Medien. Wir müssen sichtbar sein!